Das Handelsblatt verkündete es bereits im April 2018, die Banken und Sparkassen geben vermehrt Kredite an Firmen und Privatpersonen. So stieg im März die Kreditvergabe im Verhältnis zum März des Jahres 2017 um rund 3 % an. Eigentlich kein Wunder, denn schon ein Jahr zuvor, im März des Jahres 2016, senkte die EZB den Leitzins auf 0,0 % und dort steht er noch heute. Wenn überhaupt, wird erst zum ersten Quartal 2019 eine voraussichtlich moderate Leitzinserhöhung erfolgen. Für die Geldhäuser bedeutet dies, dass sie aktuell auf Einlagen bei der EZB Strafzinsen bezahlen müssen. Da kommt es billiger, Kredite zu vergeben, selbst wenn daran kaum etwas zu verdienen ist. Aber nicht nur Banken vergeben Kredite.
Wie erfolgt eine Kreditvergabe?
Viele Menschen meiden inzwischen den Weg zur Bank- oder Sparkassenfiliale, in denen oftmals die Beantragung eines Kredites fast schon ein öffentliches Schauspiel darstellt, weil im Zuge der Einsparungen alle Vorgänge inklusive der Kreditberatung im Schalterraum stattfinden. Der deutlich bequemere und wesentlich diskretere Weg ist die Suche nach einem Kredit im Internet vom eigenen Rechner aus.
Hier finden sich zahlreiche Portale, die für den Kreditsuchenden die Aufgabe übernehmen, die verschiedenen Institutionen und deren Konditionen abzufragen und das bestmögliche Angebot dem Kunden präsentieren. Im nächsten Schritt benötigt das jeweilige Portal ein ausgefülltes und unterschriebenes Formular, das es zur Kreditanforderung im Namen des Kunden berechtigt. Darin enthalten sind alle wichtigen Fragen zur Beantragung eines Kredites wie etwa die nach der Staatsbürgerschaft, eventuell bestehenden Krediten oder der Name eines Mitantragstellers. Wie genau so ein Formular aussieht, kann beispielsweise im folgenden Link des Portals http://www.schulden.co/kredit/kreditantrag-muster/ angesehen werden: http://www.schulden.co/wp-content/uploads/2018/05/kreditanforderung-muster.pdf
Bei jeder Art von Kreditanfragen, ob nun in der Bank oder online, ist eine derartige Vorlage durchaus hilfreich, denn sie erleichtert und beschleunigt das Procedere. Das immer mehr Kredite online vergeben werden, hängt neben den bereits aufgeführten Gründen auch damit zusammen, das einige Anbieter ihren Sitz im Ausland haben und die meisten Direkt-Banken so oder so kein eigenes Filialnetz betreiben, was wiederum dazu führt, das diese Banken bessere Konditionen anbieten können.
Kreditportale gehen neue Wege
Der Kredit kann, muss jedoch keineswegs von einer Bank stammen. Verschiedene Kreditportale im Internet vermitteln Kredite zwischen privat und privat. Das besitzt für beide Seiten erhebliche Vorteile. Für den Kreditgeber sind Kreditportale eine gute Möglichkeit der Geldanlage, denn Tagesgelder oder etwa Spareinlagen bringen heute praktisch keine Zinsen mehr. Der Aktienmarkt verspricht zwar mehr Rendite, jedoch eher langfristig, wenn das Risiko niedrig bleiben soll.
Für den Kreditnehmer werden die Hürden, einen Kredit zu bekommen, geringer. So etwa für die immer größer werdende Gruppe der Freiberufler und Selbstständigen, aber auch für die sogenannten KMUs, die kleinen bis mittleren Unternehmen. Während Banken verpflichtet sind, Kredite nach den Vorschriften von Basel III zu vergeben, im Besonderen ist hierbei die Verschuldungsquote der Banken selbst von Bedeutung, die verbindlich seit dem Jahr 2018 mit 3 % einzuhalten ist, müssen sich private Kreditgeber um derartig komplizierte Vorgänge keine Gedanken machen.
Die Kreditportale führen so Kreditsuchende und private Kreditgeber, aber auch Banken mit Kreditnehmern zusammen. Es ist jedoch nicht ganz einfach, bei der großen Zahl an Kreditportalen den Überblick zu behalten. Nachfolgend nun eine Liste mit 20 Kreditportalen, die auf dem deutschen und europäischen Markt etabliert sind:
- Smava
- Onlinekredit.de
- VK-Finanz
- Payred
- MAXDA
- maxxkredit
- KVB
- Kreditvergleich.de
- Auxmoney
- Hegner & Möller
- Finanz-Fiscum
- Financheck.de
- Duratio
- Expressgeld
- Creditolo
- creditSUN
- Credicom
- CrediMa
- BonKredit
- Schulden.co
Technisch gesehen ähneln sich alle Kreditportale mehr oder weniger, denn im Grunde geht es ja auch um immer denselben Vorgang. Allerdings findet sich im Portfolio einiger Portale nicht nur der Kreditvergleich und die daran anschließende Kreditvermittlung, wenn gewünscht, sondern weitere Angebote wie zum Beispiel für Versicherungen oder auch zu Baufinanzierungen.
Im Detail zeigen sich durchaus große Unterschiede, etwa bei der Beratung und natürlich ebenso bei den Ergebnissen zu einer Suchanfrage. Bis noch vor wenigen Jahren waren Kreditportale etwas verpönt und mit dem Ruf behaftet, nur dann in Anspruch genommen zu werden, wenn die Hausbank den Kredit verweigert, die Bonität des Kunden also nicht mehr zum besten steht. Das hat sich grundlegend gewandelt, was natürlich auch damit zusammenhängt, das Kreditportale sowohl mit Banken wie mit privaten Kreditgebern zusammenarbeiten. Inzwischen ist es auch nicht mehr anders möglich, denn die Menge an Kreditsuchenden im Internet übersteigt die Anzahl der privaten Kreditgeber bei weitem.
Fazit:
Trotz der Eingangs erwähnten Null-Zins-Politik der EZB und tatsächlich von Banken vergebenen Krediten mit Minuszinsen, sind im großen Durchschnitt Kredite kaum ohne Zinsaufschlag zu erhalten. Allerdings wirklich zu einem sehr niedrigen Zinssatz. Ein Kreditportal kann dabei tatsächlich helfen, den günstigsten Kredit zu erhalten, abhängig von der persönlichen Bonität, wobei sich dies nicht unbedingt auf bestehende Sicherheiten bezieht. Kreditportale haben ohne Zweifel den Markt der Kundenkredite wie auch den der Firmenkredite gründlich aufgemischt und dem Kreditsuchenden ein vergleichendes Werkzeug in die Hand gegeben, das es in der Bank- oder Sparkassenfiliale um die Ecke eben nicht gibt.