Kreditarten
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Krediten. Hauptsächlich unterscheiden lassen sich diese durch ihre unterschiedliche langen Laufzeiten. Beispielsweise ist der Dispositionskredit ein Kreditrahmen der auf ein Girokonto gewährt wird, bis zu diesem der Kontoinhaber sein Girokonto überziehen kann.
Der Dispositionskredit
wird auf eine unbestimmte Laufzeit gewährt und der Kontoinhaber zahlt nur Zinsen auf den in Anspruch genommenen Betrag. Ausgenommen wird dieses Verfügungsrahmen beispielsweise, um kurzfristige Liquiditätsprobleme zu überbrücken. Zurückgezahlt wird der Dispositionskredit durch die laufenden Geldeingänge auf dem Konto.
Vorteile dieses Kredits sind zum einen die hohe Flexibilität und zum anderen die sehr einfache und zeitsparende Einrichtung.
Nachteile sind hingegen der oft sehr hohe Zinssatz rund um zwölf Prozent.
Der Privatkredit
oder auch Verbraucherdarlehen genannt, wird für eine festgelegte Laufzeit gewährt, mit einem festgelegten Zinssatz und einer festgelegten Rate. Dieser Kredit kann sowohl kurzfristig, beispielsweise für ein Jahr, als auch mittelfristig, bis zu acht Jahren aufgenommen werden. Verwendungsmöglichkeiten sind beispielsweise für einen geplanten Urlaub, ein neues Auto oder eine Wohnungseinrichtung.
Vorteile sind der oft niedrige Zinssatz und die Planungssicherheit durch konstante Raten und den gleich bleibenden Zinssatz. Außerdem kann man den Privatkredit jederzeit kostenlos zurückzahlen ohne einen Zinsaufschlag zu zahlen.
Nachteile des Privatkredits sind die hohen Zinsen bei einer schlechten Bonität des Kunden und die geringere Flexibilität als bei dem Dispositionskredit.
Der Immobilienkredit
Ein Kredit der so gut wie immer in den langfristigen Bereich fällt ist der Immobilienkredit. Hier nimmt der Kunde den Kredit auf, um ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück zu erwerben oder Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen. Als Sicherheit für die Bank wird dann eine Grundschuld in das Grundbuch eingetragen. Der Zinssatz für das Darlehen wird immer für eine festgelegte Zeit festgeschrieben.
Vorteile der Immobilienfinanzierung sind der sehr niedrige Zinssatz bei guter Bonität und die Möglichkeit der individuellen Ausgestaltung der Finanzierung.
Nachteile sind die geringe Flexibilität während der Laufzeit, da man zum Beispiel eine Entschädigung zahlen muss, wenn man den Kredit vorzeitig ablösen möchte.
Die Niedrigzinsphase
Durch die aktuell historisch niedrigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank ist es für die Kreditinstitute möglich günstig Geld bei den Zentralbanken aufzunehmen. Diese Maßnahme soll die Kreditvergabe anregen, um die Wirtschaft zu stärken.
Auswirkungen auf die Privatkunden
Die niedrigen Leitzinsen wirken sich auf die Kreditzinsen für die Privatkunden aus. Sowohl im Aktivgeschäft, also wenn eine Bank Kredite vergibt, als auch im Passivgeschäft, also wenn eine Bank Gelder zum Beispiel in Form von Spar- oder Termineinlagen aufnimmt, sind die Zinssätze in den letzten Jahren deutlich gesunken.
Tipps für die Finanzierung
Das wichtigste ist bei einer Finanzierung ausreichend Eigenkapital, um einen geringen Zinssatz zu bekommen. Außerdem sollte ein hoher Tilgungssatz gewählt werden zur schnellen Umschuldung. Gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase lohnt es sich oft eine lange Zinsfestschreibung zu vereinbaren, um nicht nach fünf Jahren wieder die doppelten Zinsen zu zahlen. Der beste Tipp ist wie schon weiter oben erwähnt ein Vergleich der einzelnen Konditionen, der verschiedenen Banken.