Es ist heute mehr denn je ein enorm schwieriges Thema. Was sind Fakten, was ist schlicht nur aus den Fingern gesogen oder „geschätzt“ beziehungsweise schlicht gelogen? Dank des Internets sowie dem Smartphone wird praktisch jeder zum Berichterstatter vor Ort. Die Anzahl an Webseiten, die vermeintlich echte Fakten „liefern“, schnellte in ungeahnte Höhen. Die stärksten Plattformen zu deren Verbreitung stellen wiederum die Social Media dar. Natürlich mit Facebook und Twitter an der Spitze.
Dem Fakt auf der Spur
Wie vielleicht schon bemerkt wurde, ist hier der Begriff Wahrheit noch nicht gefallen. Aus gutem Grund. Wahrheit liegt tatsächlich immer im Auge des Betrachters. Es gibt fast nie nur eine Wahrheit. Ganz im Gegensatz zum Faktum. Was ist der Unterschied? Ein kleines Beispiel: Kim Jong-un ist der Diktator Nordkoreas. Das ist die überwiegend im Westen vorherrschende „Wahrheit“. Viele Nordkoreaner würden diese Wahrheit jedoch nicht anerkennen. Nordkorea besitzt 25 Atombomben. Das ist nur eine Annahme, die sich jedoch als Fakt unumstößlich beweisen oder widerlegen lassen könnte, wenn denn jemand die Möglichkeiten dazu hätte. Dieses Faktum, wenn es denn 25 Atombomben sind, muss bei ausreichender Beweislage von allen Seiten anerkannt werden, die Wahrheit hingegen nicht.
Doch wie lässt sich ein Fakt erkennen, wenn der oder die Leserin oder Betrachtende selbst nicht vor Ort ist. Wenn das Faktum aus dritter Hand bezogen wird?
Quellenrecherche, des Bloggers Weg zum Fakt
Es bleibt nur das, was für jeden guten Journalisten zum mitunter langweiligen und langwierigen, aber unabdingbaren Handwerk gehört. Die Quellenrecherche. Zuerst wird folglich die Quelle betrachtet, aus der das vermeintliche Faktum kommt. Je nach politischer Ausrichtung können hier schon Zweifel auftauchen oder die Annahme bestätigen, dass es ein echter Fakt ist. Zweiter Punkt in der Recherche: der Abgleich mit anderen Medien. Berichten andere Seiten oder auch Printmedien beziehungsweise das Fernsehen darüber und was schreiben oder senden diese? Dabei muss jedoch Vorsicht walten. Viele links- wie rechtsgerichtete Online-Medien sind gut miteinander vernetzt und übernehmen untereinander die berüchtigten Fake-News zur Meinungsmache. Erst wenn ein Faktum in als Neutral anzunehmenden Seiten auftaucht, steigt die Glaubwürdigkeit.
Jeder, der sich als Blogger damit beschäftigt, Fakten zu finden, sollte die Prämisse zugrunde legen, das Journalismus ein Beruf und gleichzeitig Berufung ist, über das tatsächliche Geschehen zu berichten. Wenn sich dann die Quelle auch noch als langjährig zuverlässig erweist, ist es umso besser damit bestellt, dass es ein Fakt ist.