Mit Devisen meinen wir in diesem Beitrag auf Fremdwährung lautende ausländische Zahlungsmittel. Diese können zu einem bestimmten Wechselkurs in das jeweilige inländische Zahlungsmittel umgerechnet werden. Die Wechselkurse unterliegen Schwankungen, wodurch sich laufend Kauf- und Verkaufsgelegenheiten ergeben. Die Kursschwankungen lassen sich z.B. mithilfe von Forex Trading Software handeln.
Devisen werden im großen Stil von sehr vielen Marktteilnehmern gehandelt. Dadurch entsteht ein großes Handelsvolumen. Aufgrund seiner Größe hat der Devisenmarkt Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Diese Auswirkungen betreffen den internationalen Handel, die Kapitalflüsse und die politische Stimmung. Wer mit Devisen handelt, sollte darum die Zusammenhänge möglichst genau kennen.
Was Wechselkurse ausdrücken
Devisenkurse stellen eine Form der Bewertung für Ihre Landeswährung dar. Sie beschreiben in gewisser Weise das wirtschaftliche und politische Ansehen Ihres Heimatlandes.
Wie das? – Auf zweierlei Weise:
- Niedrige Wechselkurse können auf Rezession und politische Instabilität hinweisen.
- Starke Wechselkurse sind ein Zeichen für günstige Handelsbedingungen in einem Land.
Die Wechselkurse wirken sich wiederum direkt auf den internationalen Handel aus:
- Niedrige Wechselkurse unterstützen den Tourismus und die Exportwirtschaft eines Landes, denn dadurch werden inländische Waren für ausländische Käufer günstiger.
- Private Verbraucher bevorzugen jedoch höhere Wechselkurse. Ihre Währung hat dann mehr „Kaufkraft“, d.h. sie können für den gleichen Betrag mehr importierte Waren kaufen.
Welche Auswirkungen haben Wechselkurse noch?
Wechselkurse beeinflussen den Kapitalfluss in einem Land. Ebenso die Entscheidungen von Investmentfonds, die dann entweder mehr oder weniger Geld in einem Land anlegen. Länder, deren Währungen rasch an Wert verlieren (wie etwa die Türkei oder Argentinien), sind verständlicherweise für ausländische Investoren weniger attraktiv. Die Folge: Ausländische Investoren verkaufen dann ihre Aktien, Anleihen und Immobilien, weil diese Vermögenswerte im Vergleich zu anderen Geldanlagen (in anderen Währungen und Ländern) unattraktiv erscheinen.
Internationale Anleger tätigen lieber Investitionen in Ländern mit stabilen oder steigenden Wechselkursen (wie etwa Deutschland oder die Schweiz). Dahinter steht folgende Annahme: Ausländer gehen leichter finanzielle Verpflichtungen im Ausland ein, wenn sie glauben, dass deren Wert erhalten bleibt – zumal die Gewinne ja wieder in ihre Heimatwährung umgewandelt werden.
Auswirkungen auf die Politik
Die Wechselkurse haben auch erhebliche politische Auswirkungen. Sehen wir uns diese einmal näher an:
- Die Bürger werten i.d.R. ungünstige Wechselkurse und Handelsungleichgewichte als untrügliches Zeichen dafür, dass die derzeit im Amt befindlichen Politiker die Wirtschaft schlecht verwalten.
- Die Wähler werden darum Wirtschaftsreformen oder einen Führungswechsel fordern. Die Politik wiederum kann mit Steuersenkungen oder Importzöllen zum Schutz der heimischen Wirtschaft reagieren.
Auswirkungen auf die Märkte
Die Verbreitung der Wechselkurse über organisierte Devisenmärkte führt zu zunehmender Globalisierung. Damit gemeint ist hier die Integration einzelner Nationen, Regionen und Kulturen in die Weltwirtschaft.
- Dieser Trend beschleunigt die Ausbreitung technischer Innovationen, vergrößert die Märkte und schafft weltweit mehr Arbeitsplätze.
- Er birgt aber auch Deflationsgefahren, denn der zunehmende Wettbewerb um Arbeitsplätze und Marktanteile übt einen Abwärtsdruck auf die Preise aus.
Risiken durch den Devisenhandel
In einer globalen Wirtschaft können sich Finanzpaniken und Rezession schnell über den gesamten Erdball ausbreiten. Sehen wir uns auch dies an einem fiktiven Beispiel an:
Nehmen wir an, der Wert des mexikanischen Pesos würde aufgrund eines Staatsbankrotts oder einer Kreditkrise in diesem Land zusammenbrechen …
- Internationale Investoren würden in diesem Fall schnell ihre mexikanischen Vermögenswerte verkaufen.
- Die Auswirkungen erreichen globale Ausmaße, weil Anleger darauf spekulieren, dass alle Institutionen, die in Mexiko Geschäfte machen, von Bankrott bedroht sind.
- Ausländer verkaufen dann wahrscheinlich alle Vermögensbestände, unabhängig von der geografischen Herkunft, um finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen und Verluste zu vermeiden.
- Der Verkaufsdruck führt dazu, dass die Vermögenswerte weltweit zusammenbrechen.
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